MAXIMUM CINEMA
  • Filmtipps
    • Schweizer Film
    • #MaximumFive
  • Serientipps
  • Podcast
  • Toplisten
  • Newsletter
  • Über Maximum Cinema
    • Schreiber gesucht
    • Maximum Vorpremieren
    • Werbung auf Maximum Cinema
    • Impressum
Festival 0

Best of #ZFF2025: Das waren unsere 10 Highlights des 21. Zurich Film Festivals

Von Team Maximum Cinema @MaximumCinema · On Oktober 14, 2025


Am 5. Oktober ging das 21. Zurich Film Festival nach elf ereignisreichen und stargespickten Tagen zu Ende. Wir verraten euch, welche Filme uns am besten gefallen haben.

«Frankenstein» von Guillermo del Toro

Alchemist Victor Frankenstein (Oscar Isaac) trotzt dem Tod und erschafft ein empfindsames Wesen (Jacob Elordi), das er grausam von sich stösst. Opulent inszeniert, entwickelt das düstere Märchen über zweieinhalb Stunden zwar nur ein wenig Tiefe; neben dem luxuriösem Auferzählen der Urgeschichte von Mary Shelley ist «Frankenstein» aber vor allem eines: die absolute Oscar-Isaac-Show. Der gebürtige Guatemalteke dominiert durch die bezaubernde Naivität des getriebenen Victor Frankenstein jede Szene, sodass der eindrucksvoll als Monster geschminkte Jacob Elordi trotz ausreichend Screentime als Nebenfigur verblasst. Das scheint aber auch so gewollt zu sein, spiegelt der Film doch Victors gottgleichen Narzissmus, der die Menschlichkeit seiner Kreation vernachlässigt. Eine visuell berauschende Neuinterpretation des «modernen Prometheus». / CH-Kinostart: 23.10.2025 / Nicolas Geser

«Hedda» von Nia DaCosta

Hedda (Tessa Thompson) ist frisch vermählt mit ihrem Ehemann (Tom Bateman) ins neue gemeinsame Anwesen gezogen und bereitet die grosse Einweihungsfeier vor. Was ihr nur zu gelegen kommt – nicht weil ihr gross nach Feiern ist, sondern weil sie das Chaos liebt, wenn es von ihr orchestriert wird. Diese Vorliebe bringt Nia DaCosta («Candyman», «The Marvels») zusammen mit dem fesselnden Schauspiel von Tessa Thompson («Creed», «Annihilation») auf eine magnetische Art auf die Leinwand, die einen dazu verführt, das Chaos genauso zu geniessen wie Hedda, selbst wenn ihre manipulativen Handlungen während der Feier immer negativere Auswirkungen haben. Zudem gelingt es DaCosta durch einige Abweichungen vom originalen Theaterstück «Hedda Gabler» (1891) von Henrik Ibsen, der Geschichte nicht nur weitere Ebenen hinzufügen, sondern auch ihren Kern zu vertiefen. / Prime-Video-Start: 29.10.2025 / Nicoletta Steiger

«The Secret Agent» von Kleber Mendonça Filho

Wenn das oscarprämierte Drama «I’m Still Here» (2024) eine vortrefflich kuratierte Gedenktafel über die Schrecken der brasilianischen Militärdiktatur war, dann ist «The Secret Agent» die noch anregendere Kollaboration zwischen einem Oral-History-Forschungsprojekt zum Thema und einer Gruppe für Performance-Kunst. Soll heissen: Der gemächlich getaktete Quasi-Thriller von Kleber Mendonça Filho («Aquarius», «Bacurau»), in dem Wagner Moura («Narcos») einen politischen Dissidenten auf der Flucht vor diversen Regierungsschergen spielt, erzählt nicht nur von den historischen Begebenheiten im Brasilien der Siebzigerjahre; er erweckt sie grossartige Weise zum Leben. Hier ist die berechtigte Angst vor der Repression zwar allgegenwärtig, doch Mendonça interessiert sich genauso für die kleinen Details der Periode – die Musik, die gehört wurde, die Filme, die man schauen ging, die urbanen Legenden, die in den Zeitungen zirkulierten. «The Secret Agent» ist ein Film, der die alten Schwarzweissfotos «von früher» greifbar macht. / CH-Kinostart: 13.11.2025 / Alan Mattli

«To New Beginnings» von Paprika Steen

Das jährliche Silvesterdinner in Nomis Wohnung findet wie immer mit ihren besten Freund*innen, deren Teenagertochter, Nomis Sohn sowie dessen Patenonkel statt. Es ist ein immer wiederkehrender Abend voller liebgewonnener Traditionen und Erinnerungen, gerade nach dem Unfalltod von Nomis Partner. Wie viel dieser allen bedeutete und wie wenig die Freund*innen über ihn wussten, eröffnet auf tragikomische Weise neue Perspektiven für alle – denn Nomi stellt an diesem besonderen Abend ihren neuen Freund vor, der nur über seine eigenen Witze lachen kann und seltsame, unsensible Fragen stellt. Paprika Steens Reflexionen über verschiedene Freundschafts- und Liebesbeziehungen sind warmherzig, humorvoll, rasant und tragisch; und «To New Beginnings» berührt nicht zuletzt durch die hervorragende und charmante Besetzung der Rollen. / Beate Steininger

«The Voice of Hind Rajab» von Kaouther Ben Hania

Im Januar 2024 wurde die fünfjährige Hind Rajab von den israelischen Streitkräften in einem Fahrzeug beschossen. Während drei Stunden war das verängstigte Mädchen mit den Rettungshelfer*innen des Roten Halbmonds telefonisch in Kontakt – die jedoch keinen Krankenwagen entsenden konnten, solange die israelische Armee die Sperrzone nicht freigibt. Unter Miteinbezug der originalen Tonaufnahmen erzählt die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania («The Man Who Sold His Skin») diese aufwühlende Geschichte als beklemmendes Kammerspiel, in dem den Helfer*innen nach und nach ihre Macht- und Hilflosigkeit bewusst wird. «The Voice of Hind Rajab» ist ein herzzerreissender Film, der schockiert, ohne plump zu sein – dafür reicht die Faktenlage dieses bestens dokumentierten Kriegsverbrechens aus. / Olivier Samter

«No Other Choice» von Park Chan-wook

Würde man eher zu drastischen Mitteln greifen, anstatt den Beruf zu wechseln? Yoo Man-soo (Lee Byung-hun) verliert nach jahrzehntelanger Treue den Job in der Papierfabrik. Auf dem Spiel steht vom hart verdienten Einfamilienhaus bis zum Futter für die beiden Golden Retriever alles, was zur höheren Mittelschicht gehört. Seine unermüdliche Arbeitsmoral nutzt er jetzt, um einen morbiden Masterplan zur Rückgewinnung seiner Stelle umzusetzen. Mit beachtlicher komödiantischer Begabung verwandelt Lee Byung-Hun («The Good, the Bad, the Weird», «Squid Game») die Hauptfigur in eine Reissleine des koreanischen Arbeitsalltags und wird während seines Streifzugs durch die akribisch komponierten Tonalitäten des Films von einer lebhaft-virtuosen Kamera begleitet. Der koreanische Meisterregisseur Park Chan-wook («Oldboy», «The Handmaiden») werkelt nach seinem Bravourstück «Decision to Leave» (2022) also noch immer mit chirurgischer Präzision; und seine düster-satirische Sicht auf den Klassenkampf kulminiert mit «No Other Choice» im bisher lustigsten Film seiner Karriere. / CH-Kinostart: 5.2.2026 / Nicolas Geser

«Retreat» / © The Fold/104 Films/BBC Film

«Retreat» von Ted Evans

In «Retreat» finden sich kaum konventionelle Dialoge; gesprochen wird aber dennoch: in Gebärdenspräche. Die gehörlose Eva (Anne Zander) besucht einen mehrtägigen Retreat speziell für Gehörlose. Geführt von Mia (Sophie Stone), leben dort Gehörlose komplett unter sich. Matt (James Joseph Boyle) ist sogar dort aufgewachsen. Die Sprache ist aber nicht das einzige Spezielle an «Retreat»: Der Film ist auch ein wirklich guter Kult-Thriller. Regisseur Ted Evans umschifft die klassischsten Muster des Genres und überrascht stattdessen mit Wendungen in der Erzählung, die frischen Wind bringen. Die Abwesenheit von gesprochenen Dialogen nutzt er ausserdem geschickt, um mit anderen Geräuschen und Musik umso grössere Wirkung zu erzielen. Und dann ist da Sophie Stone, die als Anführerin der «Community» die perfekte Balance zwischen mütterlichem Charisma und dominierender Kontrolle hinüberbringt. / Nicoletta Steiger

«Planètes» / © Ecce Films/Miyu Productions/ARTE France Cinéma/uMedia

«Planètes» von Momoko Seto

Weil die Erde zerstört wird, werden vier Löwenzahnsamen ins All geschleudert, wo sie – via schwarzes Loch – auf einem unbekannten Planeten landen. «Planètes» ist die Langfilmfortsetzung von Momoko Setos Studie, die mit ihren Kurzfilmen «Planet A» (2009), «Planet Z» (2011), «Planet Sigma» (2015) und dem VR-Projekt «Planet ∞» (2018) begann. Wie auch in ihren Kurzfilmarbeiten vermengt die japanische Filmemacherin verschiedene Techniken – Makrofotografie, Timelapse-Aufnahmen von Pflanzen und 3D-Animation – zu einem bezaubernden Ganzen. «Planètes» fasziniert mit seinem frischen, verspielten Stil und seiner kompromisslosen Experimentierfreude. Selbst das grosse Zugeständnis, das der Film an ein breites Publikum macht – vier herzige Löwenzahnsamen als Protagonist*innen, die dem Film eine gewisse Menschlichkeit verleihen – macht ihn nicht weniger verzaubernd, sondern dient der Magie dieses sonderbaren kleinen Juwels. / Olivier Samter

«Silent Friend» von Ildikó Enyedi

Der Alte Botanische Garten in der Universitätsstadt Marburg wird in «Silent Friend» Zeuge von drei besonderen Geschichten: Ein Hirnforscher (Tony Leung Chiu-wai) experimentiert im COVID-Lockdown mit einem Gingkobaum und findet unverhofft einen Freund; eine angehende Botanikerin (Luna Wedler) entdeckt im frühen 20. Jahrhundert die Fotografie für sich; und in den Siebzigerjahren lernt ein Student (Enzo Brumm) das geheime Leben einer Geranie kennen. Die ungarische Filmemacherin Ildikó Enyedi («On Body and Soul») vermischt ihre scharfe Beobachtungsgabe mit der Slow-Cinema-Metaphysik eines Apichatpong Weerasethakuls («Memoria»). Das Resultat ist ein meditativer, immer wieder subtil witziger Film über menschliche Neugierde, Wissenschaft als Metaphernsammlung und die Notwendigkeit, die Welt nicht nur aus der menschlichen Perspektive zu sehen. / CH-Kinostart: 22.1.2026 / Alan Mattli

 «Calle Málaga» von Maryam Touzani

Maria Angeles (Carmen Maura) lebt seit über 40 Jahren in ihrer Wohnung in Tanger in Marokko. Umgeben von Erinnerungsstücken, Blumen, Nachbarinnen, Markthändler*innen und einer vertrauten Nonne mit Schweigegelübde fühlt sich die rüstige Witwe geborgen. Doch das ändert sich plötzlich, als ihre in Trennung lebende Tochter (Marta Etura) aus Madrid anreist, um diese Wohnung, die auf ihren Namen läuft, zu verkaufen. Maria hat lediglich die Wahl, mit nach Madrid zu kommen oder in eine Altersresidenz in Tanger zu ziehen. Nach einigen Tagen der Fremdbestimmung im Altersheim beschliesst Maria, sich das nicht gefallen zu lassen und kehrt in ihre inzwischen leere Wohnung zurück. Mit Witz und Charme versucht sie, an Geld zu kommen, um ihre Möbel zurückzukaufen, und erlebt mit dem anfänglich unsympathischen Abslam (Ahmed Boulane) einen zweiten Frühling. Die wunderbare 79-jährige Carmen Maura, Pedro Almodóvars einstige Muse, verkörpert in dieser späten Rolle die Sinnlichkeit und Stärke der Frauen, getragen von purer Lebensfreude und Zuversicht. / Beate Steininger

Share
Calle MálagaDandelion's OdysseyDet nye årEojjeolsugaeopdaFrankensteinGuillermo del ToroHeddaIldikó EnyediKaouther Ben HaniaKleber Mendonça FilhoMaryam TouzaniMomoko SetoNia DaCostaNo Other ChoiceO Agente SecretoPaprika SteenPark Chan-wookPlanètesRetreatṢawt Hind RajabSilent FriendTed EvansThe Secret AgentThe Voice of Hind RajabTo New BeginningsZurich Film FestivalZurich Film Festival 2025
Share! Tweet

Team Maximum Cinema

Wir sind Maximum Cinema! Unter diesem Account veröffentlichen wir gemeinsame Artikel zu Film und Serien! #TeamMaximum

You Might Also Like

  • DOSSIER 137_FILM_KINO_SCHWEIZ Festival

    Fünf ZFF-Highlights abseits der Gala-Premieren

  • Festival

    Best of NIFFF 2025: Weltraumpoesie, Geister-Talentshows und Horrormärchen

  • THE UGLY STEPSISTER_FILM_KINO_SCHWEIZ Festival

    Die wunderbare Vielfalt des Genrekinos: Unsere Vorschau aufs NIFFF 2025

No Comments

Leave a reply Cancel reply

Maximum Cinema auf Pinterest

Follow Me on Pinterest

Maximum Support!

Maximum Cinema auf Facebook

Facebook

Maximum Cinema auf Twitter

Follow @maximumcinema

Letzte Posts

  • Best of #ZFF2025: Das waren unsere 10 Highlights des 21. Zurich Film Festivals

    Oktober 14, 2025
  • DOSSIER 137_FILM_KINO_SCHWEIZ

    Fünf ZFF-Highlights abseits der Gala-Premieren

    September 24, 2025
  • MIROIRS NO. 3_FILM_KINO_SCHWEIZ_KRITIK
    8

    «Miroirs No. 3» von Christian Petzold

    September 23, 2025
  • Über Maximum Cinema
  • Impressum
  • Werbung auf Maximum Cinema
  • Newsletter
  • Schreiber gesucht

© 2025 Maximum Cinema, Inc. All rights reserved.