Nach unzähligen Fehlstarts, hat Terry Gilliam («Life of Brian», «12 Monkeys») mit unglaublichem Durchhaltewillen und fast dreissig Jahren Verzögerung seine Version des «Don Quixote» nun endlich auf die Leinwand gebracht. Das Ergebnis ist ein episches Kunterbunt einer fantastischen Welt mit Jonathan Pryce und Adam Driver in den Hauptrollen.
Toby (Adam Driver) ist ein angesagter, mittlerweile jedoch zu Tode gelangweilter Werberegisseur, der in Spanien einen Werbespot drehen soll. Dabei fällt ihm unverhofft die DVD seines Studentenfilms, eine Adaption von «Don Quixote», in die Hände, den er in einem benachbarten Dorf gefilmt hat. In der Hoffnung, Inspiration und Leidenschaft wieder zu finden, unternimmt er eine Spritztour zum Drehort. Dort trifft er auf seinen damaligen Hauptdarsteller, Javier (Jonathan Pryce), der nach wie vor überzeugt ist, Don Quixote zu sein. Die Odyssee beginnt, als dieser Toby für Sancho Panza hält. Von nun an erleben die beiden die wildesten Abenteuer, jenseits von Logik und Zeitdimensionen.
«Das Problem mit Quixote ist Folgendes: Sobald dich diese Figur und das, wofür sie steht, anfixt, wirst du selbst zu Quixote. Du marschierst in den Wahnsinn, fest entschlossen, die Welt so zu machen, wie du sie dir vorstellst.»
Terry Gilliam
So reiht Gilliam fantastische, bunte Filmbilder mutig aneinander, die von einer magischen Energie getragen werden und dem Film eine surreale, absurde Note verleihen. Mehrere Ebenen von Traum und Wirklichkeit treffen gleichzeitig aufeinander, wobei ihre Grenzen verschwimmen. Dass dem Publikum dabei die Orientierung genommen wird, versteht sich von selbst und ist sicherlich Absicht. Hier vermischen sich Moderne, Mittelalter, Kunst und Symbole in beliebiger Reihenfolge, so dass Chaos vorprogrammiert ist.
«The Man Who Killed Don Quixote» feiert ungezwungen die Macht der Fantasie.
„Anschnallen und eintauchen“, lautet die Devise, denn «The Man Who Killed Don Quixote» feiert ungezwungen die Macht der Fantasie, unabhängig davon, ob etwas Sinn macht oder nicht. Der Film ist eine Hommage an alle Träumer dieser Welt und zeichnet sich durch Scharfsinn und Komik aus. Ein sehenswertes Spektakel.
Filmstart: 13. September 2018 / Regie: Terry Gilliam / Mit: Adam Driver, Jonathan Pryce, Olga Kurylenko, Stellan Skarsgård
Bild-und Trailerquelle: Ascot Elite
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