“You know, democracy is fantastic but it is also fucking dull.”
In «Veep» spielt Julia Louis-Dreyfus die Vize-Präsidentin der Vereinigten Staaten. Auch nach sechs Staffeln ist das Komödien-Flaggschiff HBO’s so frisch wie am ersten Tag. Zugenommen haben überaus die Parallelen zur Realität.
In den ersten vier Staffeln war «Veep» (Abkürzung für V.P. – Vice President) die satirische, überzeichnete Version des politischen Hin und Hers in Washington, D.C.. Seit vergangenem Herbst ist klar: Die Trennlinien zwischen Fiktion und Realität sind nicht mehr ganz so deutlich. Vizepräsidentin Selina Meyer (Julia Louis-Dreyfus, «Seinfeld») ist eine selbstverliebte, ungeduldige, skrupellose, ihrer selbst völlig unbewusste und mit extrem kreativen Fluchwortschatz ausgestattete Politikerin, die nichts unversucht lässt, sich selbst gut dastehen zu lassen und ihren politischen Feinden eins auf den Deckel zu hauen.
Stets mit von der Partie ist ihr (mehr oder weniger) loyales Team, angeführt von Selinas ‘Chief of Staff’ Amy Bruckheimer (Anna Chlumsky, «My Girl»), ihrem persönlichen Assistenten Gary Walsh (Tony Hale, «Arrested Development») und dem ‘Deputy Director of Communications’ Dan Egan (Reid Scott). Ein Figurenkabinett sondergleichen begleitet sie fortlaufend auf Schritt und Tritt. Um sie zu unterstützen, vor Fehlern zu bewahren, meistens aber um Schadensbegrenzung vorzunehmen.
“I’m the Vice President of the United States, you stupid little fuckers! These people should be begging me! That door should be half its height so that people can only approach me in my office on their goddamn, motherfucking knees!”
Neben ihrer Arbeit als Vizepräsidentin ist Selina (mehr oder weniger) stolze Mutter von Catherine, einer in ihrer Kindheit völlig vernachlässigte junge Frau, mittlerweile in ihren 20ern. Ebenfalls hat sie einen Ex-Mann und scheut sich nicht davor, für politische Vorteile mit einflussreichen Männern in die Kiste zu hüpfen. Selbst als sie kurzzeitig mit einem Kronprinzen aus dem mittleren Osten ein Verhältnis hat, kann sie sich ihren eiskalten Humor nicht verkneifen: «It’s like six degrees of Al-Qaeda in here. I hope we don’t drone this place while we’re in it.»
Die scharfzüngige Serie von Armando Iannucci («The Death of Stalin») lebt von den schrulligen Figuren, den cleveren Dialogen und One-Linern und den Performances der HauptdarstellerInnen. Nicht nur war Louis-Dreyfus bei den Emmys für jede Staffel als «Beste Hauptdarstellerin in einer Komödie» nominiert, sie hat ihn jedes Jahr gewonnen. Dies macht sie zur Rekordhalterin in dieser Beziehung. 17 Emmys hat die Serie bisher abgeräumt und bestimmt werden sich da noch eine Handvoll hinzugesellen, wenn im kommenden Frühling die siebte und letzte Staffel von «Veep» über die Bildschirme flimmert.
Staffeln 1 bis 6 von «Veep» sind auf DVD erhältlich. Die siebte und finale Staffel startet im April 2018 auf HBO.
Created by Armando Iannucci / Darsteller: Julia Louis-Dreyfus, Anna Chlumsky, Tony Hale, Reid Scott, Timothy Simons, Matt Walsh, Sufe Bradshaw, Gary Cole, Kevin Dunn, Sarah Sutherland und Sam Richardson
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