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«The Running Man» von Edgar Wright

Von Mosci @mosci · On November 16, 2025


Glen Powell tritt in die Fussstapfen von Arnold Schwarzenegger und rennt in der titelgebenden Gameshow um sein Leben: Profiliert er sich damit als neuer Actionstar oder läuft er ins Leere? «The Running Man» ist nicht nur ein Actionfilm, sondern auch eine Geschichte über die aktuelle Gesellschaftssituation. 

In der Neuverfilmung des Kult-Klassikers «The Running Man» von 1987 kämpft Ben Richards (Glen Powell) als verzweifelter Arbeiter in einer dystopischen Zukunft um die Zukunft seiner Familie. Um die Medikamente für seine schwer kranke Tochter zu finanzieren, riskiert er sein Leben in der populären TV-Show «The Running Man»: 30 Tage muss er den tödlichen «Hunters» entkommen und überleben. Durch seine Entschlossenheit, seine Wut und seinen Instinkt entpuppt er sich bald als Publikumsliebling und wird als Volksheld zur Bedrohung für das allmächtige System. 

Edgar Wright («Baby Driver», «Last Night in Soho») transportiert die Geschichte gekonnt in eine Zukunft, die näher an der Gegenwart liegt als noch im Arnold–Schwarzenegger-Vehikel. Gerade die Cyberpunk-Metropole mit ihren sozialen Abgründen inszeniert Wright in der ersten Hälfte eindrucksvoll: Statt auf die Muskelkraft seines Helden setzt er auf psychologische Spannung, temporeiche Bilder und ein intensives Tempo. Dabei hält sich Wright auch genauer an die Romanvorlage von Stephen King als damals Paul Michael Glaser.

Glen Powell in «The Running Man» / © 2025 Paramount Pictures. All Rights Reserved.

Allgemein stehen Adaptionen von Vielschreiber King derzeit hoch im Kurs. Im Sommer flimmerten «The Life of Chuck» und «The Long Walk» über die Leinwände; aktuell läuft auf Sky mit «It: Welcome to Derry» ein Prequel über die ikonischen Horror-Clownfigur Pennywise. Es ist aber sicher kein Zufall, dass die Neuauflage von «The Running Man» gerade jetzt erscheint: Denn die gleichnamige Buchvorlage, 1982 unter dem Pseudonym Richard Bachman veröffentlicht, spielt im Jahr 2025. Erstaunlich präzise trifft King darin den heutigen Zeitgeist mit seinen übermächtigen Konzernen und prekär lebenden Arbeiter*innen.

«The Running Man» ist mehr als nur ein simpler Actionthriller. Der Stoff konstruiert eine beklemmende Gesellschaftskritik: Neben der Kluft zwischen Arm und Reich ist es eine Parabel über Macht, Medien und eine sensationsgierige Gesellschaft, welche punkto Unterhaltung keine Hemmungen kennt. Das dieser Welt zugrunde liegende Staatssystem ist geprägt von Kontrolle, Überwachung, Manipulation und Fake News – ein unheimlicher Spiegel unserer Gegenwart.

«Leider verliert Edgar Wrights Interpretation in der zweiten Hälfte die Stringenz. Handlung und Inszenierung flachen ab, verrennen sich.»

Leider verliert Edgar Wrights Interpretation in der zweiten Hälfte die Stringenz. Handlung und Inszenierung flachen ab, verrennen sich. Zeitliche Abfolgen werden beliebiger, und der Schlussspurt hetzt die Ereignisse gleichermassen über die Leinwand wie den Protagonisten. Wright stolpert hier nicht zuletzt über seine eigene Handschrift: Anders als noch in «Shaun of the Dead» (2004) oder «Scott Pilgrim vs. the World» (2010) bilden Witz, Drama und musikalische Untermauerung dieses Mal nur in einzelnen Momenten eine orchestrierte Einheit. Der Humor ist deplatziert, das Finale austauschbar – die starke Prämisse verpufft. Eine vertane Chance. Hinzu kommen aufdringliche Produktplatzierungen, die angesichts der Handlung bitter ironisch wirken.

Josh Brolin in «The Running Man» / © 2025 Paramount Pictures. All Rights Reserved.

«Physisch macht Glen Powell eine gute Figur.»

Zugegeben: Selbst die Version mit Arnold Schwarzenegger verzichtete weitestgehend auf die Gesellschaftskritik. Schwarzenegger lieferte dafür unterhaltsame Action. Physisch macht Glen Powell ebenfalls eine gute Figur: Wie schon in anderen Actionfilmen, darunter «Twisters» (2024) und «Top Gun: Maverick» (2022) rennt, springt und ballert er wie ein Profi – und klettert hier sogar nackt einer Hausfassade entlang. Doch die Zornesfalte auf der Stirn reicht nicht aus, um sein «Anyone But You»-Sonnyboy-Image abzuschütteln. Da wirkt Josh Brolin («Dune», «Weapons») als Bösewicht authentischer und überzeugender.

–––

Kinostart Deutschschweiz: 13.11.2025

Filmfakten: «The Running Man» / Regie: Edgar Wright / Mit: Glen Powell, Josh Brolin, Michael Cera, Colman Domingo, Lee Pace, Jayme Lawson, William H. Macy / USA, Grossbritannien / 133 Minuten

Bild- und Trailerquelle: © 2025 Paramount Pictures

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«The Running Man» von Edgar Wright
Mosci
November 16, 2025
5/10
«The Running Man» bietet kernigen Actionspass mit ernstem, zeitgemässem Unterton, verliert jedoch in der zweiten Hälfte an Fokus und stolpert seinem Ende entgegen.
5 Overall Score
Catch Me If You Can

«The Running Man» bietet kernigen Actionspass mit ernstem, zeitgemässem Unterton, verliert jedoch in der zweiten Hälfte an Fokus und stolpert seinem Ende entgegen.

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Mosci

Von #SchleFaZ bis Oscar: Ich suche Filme, die mehr zurücklassen als Popcornreste.

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