Angetrieben von der Musik erzählt «Baby Driver» die Geschichte eines Einzelgängers, der gar nicht dazugehören will. Geschickt verknüpft Edgar Wright genre- und medienübergreifend verschiedene Elemente zu einem originellen, unterhaltsamen und äusserst packenden Werk.
Baby (Ansel Elgort, «The Fault in Our Stars») arbeitet als Fluchtfahrer bei Doc (Kevin Spacey, «House of Cards»), der das Talent des jungen Mannes früh erkannt hat. Babys ungewöhnliche Herangehensweise – er koordiniert seine Fahrten anhand speziell ausgesuchter Musikstücke – hilft ihm, einen Coup nach dem anderen erfolgreich über die Bühne zu bringen. Sein tauber Pflegevater Joseph (CJ Jones) und die Kellnerin Debora (Lily James, «Downton Abbey») liefern ihm aber eigentlich mehr als genug Motivation, um aus dem Gaunergeschäft auszusteigen. Doch der letzte Überfall verläuft anders als geplant und Baby muss sich seiner Verantwortung stellen.
Knapp zwei Stunden lang unterhält «Baby Driver» auf verschiedensten Ebenen: Spannung, Spektakel, Spass. Und ja, auch ein bisschen schnulzig wird es manchmal. Genau wie Babys Wiedergabelisten verschiedenste Musikrichtungen beinhalten, vereint «Baby Driver» unterschiedliche Filmgenres zu einem fantastischen Ganzen. Zentral ist dabei das ausgezeichnete Schauspielerensemble (u.a. mit Jon Hamm, «Mad Men», und Jamie Foxx, «Django Unchained»), das in einigen Nebenrollen von gestandenen Musikern unterstützt wird.
Die Musik des Films selber ist aber keinesfalls Nebensache. Regisseur Edgar Wright («Shaun of the Dead») macht von Anfang an klar, dass die Musik im Film die Hauptrolle spielt. Nur schon der Auftakt von «Baby Driver» ist schlichtweg genial. Verfolgungsjagden, Geld zählen, Kaffee holen, alles folgt dem Takt der Musik. Zu Beginn des Films sind die perfekt inszenierten Choreographien besonders fesselnd und umfassen nebst den Hauptfiguren, auch Passanten und sogar Graffitis. Viele Details werden sich dem Publikum wohl erst bei mehrmaligem Ansehen offenbaren. Die Szenen gegen Ende von «Baby Driver» wirken dagegen nicht mehr ganz so ausgeklügelt. Doch sie schaden der Spannung, die bis fast zum Schluss ungebrochen bleibt, keineswegs. Insgesamt ist «Baby Driver» eine gekonnte Verschmelzung von cineastischem und musikalischem Schaffen.
Filmstart: 27. Juli 2017 / Regie: Edgar Wright / Mit: Ansel Elgort, Kevin Spacey, Lily James, Jon Hamm, Eiza González, Jamie Foxx
Bild- und Trailerquelle: Sony Pictures.
No Comments