Nachkriegszeit, wie man sie noch nie gesehen hat!
François Ozon führt uns in seinem neuesten Drama «Frantz» in die schwarz-weisse Nachkriegszeit des ersten Weltkriegs. Der deutsche Film, von einem Franzosen gedreht, erzählt eine tragische Geschichte voller Rätsel, Leid und Aufarbeitung.
Deutschland, einige Monate nach Kriegsende. Die Wunden sitzen tief. Zu viele Opfer, besonders junge Männer, hat der erbitterte Kampf gegen den Erzfeind Frankreich und seine alliierten Verbündeten gefordert. Die Fronten verhärten sich und der aufkommende Nationalsozialismus kriegt durch die von Frankreich diktierten Versailler-Verträge einen idealen Nährboden.
Umso seltsamer erscheint es der jungen Anna, gespielt von Paula Beer, dass ausgerechnet ein junger Franzose Blumen auf das Grab ihres verstorbenen Verlobten Frantz legt. Der junge Mann namens Adrien, sehr differenziert und ausdrucksstark gespielt von Pierre Niney («Yves Saint Laurent»), stellt sich als trauernder Freund aus Paris vor, welcher sogar den nationalistischen Vater des verstorbenen Frantz ins Schwärmen bringt. Doch etwas scheint hinter diesem fragilen und schwermütigen Violinisten zu schlummern – seine Augen verraten ihn. Was hat Adrien tatsächlich in das verfeindete Deutschland geführt? In welchem Verhältnis stand er wirklich zu Frantz?
Der Regisseur Ozon schwenkte gleich selbst die Kamera
Der etablierte französische Regisseur François Ozon, bekannt unter anderem durch «Swimming Pool», hat mit den deutschen Produzenten von «Das Weisse Band» mit dem Nachkriegsdrama «Frantz» einen Film geschaffen, der auch nach den knapp zwei Stunden noch beschäftigt. Raffiniert wirft der Film Rätsel auf, die aber nicht gelöst werden, sondern sich im Ausdruck der Figuren widerspiegeln. Regisseur Ozon schwenkte während den Dreharbeiten gleich selber die Kamera, wodurch seine Präsenz im Bild durchaus spürbar wird; er ist bekannt dafür, dass er Regieanweisungen oft direkt in die laufende Szene rein spricht, wodurch er die Schauspieler enorm gut zu lenken vermag.
«Frantz» ist ein spannendes Nachkriegsdrama, dessen Qualität besonders in der rätselhaften Geschichte und in seinen ausdrucksstarken Figuren liegt.
«Frantz» ist ein spannendes Nachkriegsdrama, dessen Qualität besonders in der rätselhaften Geschichte und in seinen ausdrucksstarken Figuren liegt.
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Kinostart: 6.12.2016 / Netflixstart: 1.11.2018
Filmfakten: «Frantz» / Regie: François Ozon / Mit: Pierre Niney, Paula Beer
Bild- und Trailerquelle: Filmcoopi Zürich
Spannendes Nachkriegsdrama, dessen Qualität besonders in der rätselhaften Geschichte und in seinen ausdrucksstarken Figuren liegt.
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