«I’m putting together a team of people with special abilities. See, I believe enemies are coming…»
Hier ist es also, das Pendant zu den Avengers mit Batman, Superman, Wonder Woman & Co. Nach einem relativ holprigen Start mit «Batman V. Superman: Dawn of Justice» liess «Wonder Woman» im Sommer 2017 auf bessere Zeiten hoffen. Daraus ist leider nichts geworden.
Ein paar Monate sind vergangen seit den Geschehnissen in «Batman V. Superman». Während die Welt immer noch um Superman trauert, der am Ende sein Leben lassen musste, wird die Erde von Steppenwolf und seiner Armee von Parademons bedroht. Sie suchen nach den drei «Mother Boxes», einer Art Supercomputer, die ihnen beträchtliche Macht bescheren würden und auf der ganzen Welt verteilt sind. Um dies zu verhindern, versucht Batman (Ben Affleck) ein Team von Superhelden zu vereinen. Dazu gehören: Diana Prince alias Wonder Woman (Gal Gadot), Barry Allen alias The Flash (Fantastic Beasts’ Ezra Miller), Arthur Curry alias Aquaman (Game of Thrones’ Jason Momoa) und Victor Stone alias Cyborg (Ray Fisher). Auch Superman (Henry Cavill) gehört in die Runde, doch leider ist dieser immer noch tot.
Ohne allzu viel zur Handlung zu verraten – wobei diese recht vorhersehbar ist, geht es zunächst darum, die Leute davon zu überzeugen, bei der «Justice League» mitzumachen, sich miteinander anzufreunden, um dann im letzten Moment wie durch Magie Steppenwolf aufzuhalten. Mit mehr oder weniger grossen Überraschungen auf dem Weg.
Commisisoner Gordon: «How many of you are there? – Batman: «Not enough.»
«Justice League» ist ein klassischer Fall von «bit off more than it can chew». Zu viele unbekannte Figuren, zu viele Schauplätze, und eine gehetzte Geschichte machen den Film fast unerträglich und es ist praktisch unmöglich, mit den Figuren zu sympathisieren. Der Figur der «Wonder Woman» wird der Film nicht gerecht und man wünscht ihr eigentlich ein fähigeres Team, während Cyborg und Aquaman – zwei auf dem Papier recht interessante Figuren – schrecklich eindimensional bleiben. Der einzige Spassfaktor des Films ist The Flash, dank einer engagierten Darbietung von Ezra Miller, der so gut es geht über die horrenden Mono- und Dialoge hinwegzutäuschen versucht. Man kann von Ben Affleck als Batman halten, was man will, aber mit dieser Darbietung tut er seiner Karriere keinen Gefallen, die Figur wirkt abgehalftert, lustlos, alt. Auch Superman hätte man eine bessere Story gewünscht.
Es liegt auf der Hand, die Justice League mit den Avengers zu vergleichen, wenn man sieht, wie verkrampft DC Comics/Warner Bros. an die Riesenerfolge von Marvel anzuknüpfen versucht. Schaut man sich die Entschuldigung an, die sich «Justice League» nennt, wird ihnen dies aber nicht gelingen. Das Hauptproblem besteht darin, dass das Aufeinandertreffen der Helden viel zu früh kommt. Als «The Avengers» erschien, kannte man Iron Man, den Incredible Hulk, Thor, Captain America etc. mit all ihren Eigenschaften, Macken und Backstories. Genau das machte das erste Aufeinandertreffen in «The Avengers» zu einem Spass. In «Justice League» sehen wir Cyborg, Aquaman und The Flash, drei der sechs Hauptfiguren zum allerersten Mal. Die einzigen, die man gut kennt, sind Wonder Woman und Superman. Batmans Profil hingegen ist auch nach zwei Filmen etwa so klar wie ein verhangener Herbstmorgen.
Wer also einen hastig und lieblos zusammengewürfelten Film sehen will, der sich durch fürchterliche Dialoge, eine vorhersehbare und inkohärente Geschichte mit eindimensionalen Charakteren und Computerspiel-mässigen visuellen Effekten (Seriously – what happened?) versehen ist, klopft bei «Justice League» an die richtige Türe. Für alle anderen: «Thor: Ragnarok» läuft auch noch.
«Justice League» läuft ab 16. November in den Schweizer Kinos.
Written by Chris Terrio und Joss Whedon / Directed by Zack Snyder / Darsteller: Ben Affleck, Gal Gadot, Jason Momoa, Ezra Miller, Ray Fisher, Henry Cavill, Connie Nielsen, Amy Adams, Amber Heard, Diane Lane, Billy Crudup, J.K. Simmons, Ciarán Hinds, Jeremy Irons und Jesse Eisenberg
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